Heute habe ich einmal mehr gemerkt, dass der Chor einfach nicht mehr das ist, was er einmal war. Alle meine Liebgewonnen sind nicht mehr dort. OK, vereinzelt, ein paar wenige. Aber da ist der Draht noch lang nicht so toll wie bei den andern. Aber da ich ja jetzt umziehe, könnte ich die erwähnten auf anderem Wege wieder öfters sehen...

Heute beim Singen habe ich nicht in Frage gestellt wieso ich singe. Ich habe nichts hinterfragt. Ich habe einfach gesungen. Und ich finde, so soll es sein.

Ich bin vor 13 Minuten drauf gekommen, dass ich in die Chorprobe heute gehen wollte. Die 20 Minuten später angefangen hätte. Also um 18 Uhr. Das hätte ich nie geschafft und ich war auch in den letzten beiden Proben nicht, wodurch ich bei dem Auftritt heute wohl kaum mitsingen kann. Verdammt schade. Aber ich kann es jetzt auch nicht mehr ändern. Wie auch immer. Im September habe ich dann genug Zeit und einen geregelten Tages-/Wochenablauf. Da wird er nicht mehr untergehen, der Chor.

Gestern war ich das erste Mal für dieses Jahr in einer Chorprobe. Meine Stimme war nach der ersten Hälfte so gut wie weg. Und die Luft ging mir dauernd aus. Und was ich für falsche Noten gesungen habe! Dass sich nur so die Balken biegen. Aber mindestens ein Viertel aus dem Sopran ist kein Sopran. Das geht einfach nicht. Da bin ich noch eher einer. Die piepsen irgendetwas daher. Wie soll man da ein anständiges Mozart Requiem aufführen können? Pfff. Und es war komisch. Alles so ungewohnt. Und manche auch komisch reagiert. Ich bereue es schon, aber ich kann es jetzt auch nicht mehr ändern.

Heute war ich wieder in der Kirche. Aus dem selben Grund wie das letzte Mal (nein, nicht das letzte Mal, wo Erstkommunion meiner Schwester war). Wir kommen also hin und es ist eine _Ussance_ des Chors, dass er noch vor Beginn der Messe probt. Und mir kam die Musik so bekannt vor. Und Mama ebenso. Ich saß drinnen, gebeutelt vor Gänsehaut, gebeutelt vor mir selbst in meine vier Buchstaben beißen, weil ich auch da oben stehen wollte und diese tolle Musik runtersingen wollte. Gut, ging nicht. Aber es beschäftigte mich, woher ich jeden Ton, fast jeden Text, kannte. Während der Messe wurde klar, dass ich es schon einmal gesungen hatte, aus demselben Anlass (Pfingsten). Denn ich konnte mich vage erinnern, dass wir diese Messe schon während einem Chorwochenende geprobt hatten. Zu Hause habe ich nachgesehen. Ich hatte die Noten noch. Es war im Jahre 2002. So und ab kommenden Freitag bin ich wieder dabei. Mindestens so lange bis nocheinmal Die Schöpfung aufgeführt wird. Was so ca. im Jahre 2050 sein wird. Yeah! Keep on singin'!