stolen

Samstag, 30. Oktober 2004

Vorüberschreiten

Eintrag 325:
August 2004. Ich betrete den McDonald in Hartberg und stehe neben einem Tisch an dem ein Mann (ca. 30 Jahre), mit seiner Frau und zwei Kindern und spricht in sein Handy:
"Waunn I dia jetzt erzöhl, wos I hob, daun spritzt im stehn ab ohne Vorlag ..." (kurze, gespannte Pause) "... an neichn Remus-Topf!" (gemeint ist ein Sportauspuff der Firma Remus).


Wieder mal "vorbeigeschritten" an der Seite.

Donnerstag, 28. Oktober 2004

Somebody, a few minutes ago

«Unter gegenseitigem Einverständnis seid ihr zu dem Entschluss gekommen, euch wieder und vielleicht sogar des öfteren zu treffen zwecks gemeinsamen Austausches, auf sämtlichen nur erdenklichen kommunikativen Ebenen.
Oder kurz:
das zweite Treffen.»

Sonntag, 26. September 2004

Paulo Coelho: Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte (II)

Da ließ ich eine seiner Hände los, nahm ein Glas und stellte es an den Rand des Tisches.
››Es wird hinunterfallen‹‹, sagte er.
››Genau. Ich möchte, dass du es hinunterstößt.‹‹
››Ein Glas zerbrechen?‹‹
Ja, ein Glas zerbrechen. Eine auf den ersten Blick einfache Geste, die jedoch Ängste weckte, die wir niemals genau begreifen werden. Was ist schon dabei, ein billiges Glas hinunterfallen zu lassen, aus Versehen haben wir das doch alle schon einmal getan.
››Ein Glas zerbrechen?‹‹ wiederholte er. ››Warum?‹‹
››Ich könnte es erklären‹‹, antwortete ich. ››Aber eigentlich geht es nur um das Zerbrechen.‹‹
››Für dich?‹‹
››Natürlich nicht.‹‹
Er schaute auf das Glas an der Tischkante, fürchtete, es könnte hinunterfallen.
›Dur würdest es ein Ritual des Übergangs nennen‹, hätte ich gern gesagt. ›Es ist verboten. Gläser zerbracht man nicht einfach nur so. In einem Restaurant oder zu Hause achten wir immer darauf, dass ein Glas nicht zu nahe an der Tischkante steht. Unsere Umwelt erwartet von uns, dass wir aufpassen, dass die Gläser nicht auf den Boden fallen. Aber wenn wir sie dann doch aus Versehen zerbrechen, sehen wir, dass es halb so schlimm war. Der Kellner sagt ‘das macht nichts’, und ich habe in einem Restaurant noch nie erlebt, dass ein zerbrochenes Glas mit auf der Rechnung stand. Gläser zu zerbrechen gehört zu unserem Leben, und wir fügen damit weder uns noch dem Restaurant oder dem Nächsten einen Schaden zu.‹
Ich schlug auf den Tisch. Das Glas zitterte, fiel aber nicht hinunter.
››Vorsicht!‹‹ sagte er instinktiv.
Ich ließ nicht locker: ››Stoß es hinunter!‹‹
Zerbrich das, dachte ich bei mir, weil es eine symbolische Geste ist. Begreif doch, dass ich in mir sehr viel wichtigere Dinge zerbrochen habe als ein Glas, und ich bin froh darüber. Sieh doch, wie du mit dir kämpfst, und zerbrich das Glas.
Unsere Eltern bringen uns nicht nur bei, mit Gläsern vorsichtig umzugehen, sondern auch mit unseren Körpern. Sie haben uns gepredigt, dass Jugendlieben unmöglich sind, dass wir Männer dem Priesterleben nicht abspenstig machen sollen, dass Menschen keine Wunder tun und niemand auf eine Reise geht, ohne zu wissen, wohin.
Zerbrich bitte dieses Glas, und befrei uns damit von all diesen verdammten Vorurteilen, dieser Manie, man müsse alles erklären und nur das tun, was die anderen gutheißen.
››Zerbrich dieses Glas‹‹, bat ich abermals.
Er blickte mir fest in die Augen. Dann fuhr er mit der Hand über die Tischplatte, bis er es berührte. Mit einer raschen Bewegung stieß er es hinunter.
Das Klirren des zersplitternden Glases ließ alle aufhorchen. Anstatt sich zu entschuldigen, sah er mich lächelnd an – und ich lächelte zurück.
››Mach nichts‹‹, rief der junge Kellner, der woanders bediente.
Doch er hörte nicht hin. Er war aufgestanden, hatte mich bei den Haaren gepackt und küsste mich.
Ich packte ihn auch bei den Haaren, drückte ihn an mich, biss seine Lippen, fühlte, wie seine Zunge sich in meinem Mund bewegte. Auf diesen Kuss hatte ich lange gewartet – er war an den Flüssen unserer Kindheit entstanden, als wir noch nicht wussten, was Liebe bedeutete. Auf den Kuss, der in der Luft lag, als wir älter wurden, der mit der Erinnerung an eine Medaille um die Welt reiste, der zwischen den Stapeln von Lehrbüchern für ein Staatsamt verlorenging. Auf einen Kuss, der so viele Male verlorenging und niemals wiedergefunden wurde. In dieser Minute, die der Kuss dauerte, lagen Jahre der Suche, der Enttäuschungen und unerfüllbarer Träume.
Ich küsste ihn so heftig wie er mich. Die wenigen Leute in der Bar werden geguckt und gedacht haben, dass sie nur einen Kuss sahen. Sie wussten nicht, dass in diesem Kuss mein ganzes Leben und sein ganzes Leben lag, das Leben alle jener, die warteten, träumten und unter der Sonne ihren Weg suchten.
In diesem Kuss lag alle Freude, die ich je erlebt hatte.

Paulo Coelho: Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte

Manchmal erfüllt uns eine Traurigkeit, gegen die wir nichts tun können, sagte er. Uns wird bewusst, dass der magische Augenblick eines bestimmten Tages vorbei ist und wir ihn nicht ergriffen haben. Dann verbirgt das Leben seine Magie und seine schöpferische Kraft.
Wir müssen auf das Kind hören, das wir einmal waren und das es immer noch in uns gibt. Dieses Kind erkennt die magischen Augenblicke. Wir können zwar sein Weinen ersticken, doch seine Stimme können wir nicht zum Schweigen bringen.
Dieses Kind, das wir einst waren, ist immer da. Selig sind die Kinder, denn das Himmelreich ist ihr.
Wenn wir nicht aufs neue geboren werden, wenn wir das Leben nicht wieder mit der Unschuld und der Begeisterung der Kindheit betrachten können, hat das Leben keinen Sinn mehr.
Es gibt viele Arten, sich selbst zu töten. Diejenigen, die versuchen, ihren Körper zu töten, übertreten Gottes Gesetz. Diejenigen, die versuchen, ihre Seele zu töten, übertreten auch Gottes Gesetz, obwohl dieses Verbrechen für das menschliche Auge weniger sichtbar ist.
Wir sollten auf das hören, was das Kind sagt, das wir in unserer Brust tragen. Wir sollten uns seiner nicht schämen. Wir sollten nicht zulassen, dass es sich fürchtet, weil es allein ist und wir ihm fast nie zuhören.
Wir sollten ihm die Zügel unseres Daseins überlassen. Wir sollten ihm Vergnügen bereiten – auch wenn dies bedeutet, dass wir anders handeln, als wir es gewohnt sind, auch wenn es in den Augen der anderen dumm erscheinen mag.
Vergesst nicht, dass die Weisheit des Menschen vor Gott Torheit ist. Wenn wir auf das Kind hören, das wir in der Seele tragen, werden unsere Augen wieder leuchten. Wenn wir den Kontakt zu diesem Kind nicht verlieren, verlieren wir auch nicht den Kontakt zum Leben.

Samstag, 11. September 2004

Love actually

"Ich dachte, es sei etwas schlimmeres."
"Schlimmer als die unsäglichen Qualen des Verliebtseins!?!?"

Donnerstag, 9. September 2004

First day

KV: "Donnerstog wirds ned sei!"(freier Tag)
Schulkollegin: "Aber am Mittwoch sind doch die Stripper!!!"


Schulkollege: "Die XY is so a negativ Beispiel für Drogenmissbrauch..."

Mittwoch, 8. September 2004

Schulkollege

asoo? naja, du hast sicher so einen argen frauenkasten, der ausschaut wie die damenabteilung beim h&m schlussverkauf...

Damn right!

Montag, 6. September 2004

Chat

so ... mal überlegen wie ich das verständlich erklären kann.....
puh - na die sache, die mir komische gedanken bereitet
vl lach ich in zwei tagen drüber und alles sprudelt raus :)
hmmm vl.... obs bereits liebe ist-ein anflug von verliebtheit? schwärmerei??? blödes "ach verlieb dich doch endlich"?
:/ es kommt mir so dumm vor - drum - ich weiß echt ned ob da jetzt was ist oder obs blödes typisches XY dingsdangs ist :(
und ja... na ich will nimmer drauf rumreiten
chichi-ich bin so kindisch blöd
drum wie gesagt-ich hab keinen schimmer

Montag, 23. August 2004

School time

Habe ich soeben beim Ausmisten entdeckt.

Chemielehrer (war zugleich unser Biologielehrer): Das ist Sache der Biologie, oiso frogts die Biologie....(lehrerin)

A Säufer is ma boid amoi do brauch i ka Matura mochn!

Klavierlehrer: Jetzt mechat i gaunz blede Sochn mit dir ausprobieren!

Freitag, 23. Juli 2004

Albert Schweitzer

Viel Kälte ist unter den Menschen, weil wir es nicht wagen, uns so herzlich zu geben, wie wir sind.

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Aber hallo,
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